Vor einigen Wochen haben wir über die sehr wichtige Augenvorsorge bei Kindern geschrieben. Dazu hatten wir Spezialistin Melanie Salamon von Plusoptix an Bord. Es ging darum, dass auch schon bei kleinen Babys ab dem sechsten Monat eine Augenvorsorge durchgeführt werden kann. Hier werden Risikofaktoren für eine Sehschwäche vorzeitig erkannt und können so behandelt werden. Mittlerweile habe ich es auch geschafft mit K zur Vorsorge zu gehen und möchte heute kurz darüber berichten, wie simple und kurz das ganze Prozedere war und warum es sich lohnt, dass auch du dein Kind beim Kinderarzt untersuchen lassen kannst. Wir haben netterweise eine Liste von Kinderärzten von Melanie bekommen, die über ein Plusoptix Gerät verfügen. Sie hat uns einige Bilder zur Verfügung gestellt.
Die Untersuchung
Ich kann euch sagen, ich war noch nie so schnell aus einem Behandlungszimmer wieder draußen wie dieses Mal. Ich hatte eigentlich vor, ausführlich für euch Fotos zu machen, wie die Untersuchung ablief, ich hatte sogar extra meinen Mann mitgenommen, aber die Arzthelferin lies mir gerade einmal 3 Sekunden bevor sie den Raum etwas abdunkelte und die Amblyopievorsorge durchführte.
Die Untersuchung mit dem Plusoptix Gerät
K saß bei meinem Mann auf dem Schoss und die Arzthelferin sagte ihr, dass sie zu ihr und auf die Nase des Smileys schauen soll. Denn das ist ja das Besondere an dem Plusoptix Gerät, das ein lachendes Gesicht darauf zu sehen ist. So hat K neugierig geschaut und zwei Sekunden später war die Untersuchung schon vorbei und die Arzthelferin aus dem Raum. Es war also völlig unspektakulär, ohne großen Aufwand und ohne, dass wir K bitten mussten länger still zu sitzen. Ich wusste ja, dass es schnell geht, denn Lena und ich hatten uns beide von Melanie die Augen ausmessen lassen. Aber ich war neugierig, wie K mitmachen würde. Aber da es so schnell ging war es völlig unkompliziert.
Im Anschluss wurden mit uns gemeinsam die Messwerte angeschaut und uns mitgeteilt, dass mit Ks Augen alles in bester Ordnung ist. Ich bin froh über dieses Ergebnis und darüber, dass wir uns entschieden haben, eine Augenvorsorgeuntersuchung durchzuführen.
Auch wenn K bei der Messung jetzt schon fast 2 Jahre alt war, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es auch mit 8 Monaten mit ihr schon gut funktioniert hätte, einfach, weil die Untersuchung so schnell geht, nicht weh tut und völlig unspektakulär ist.
Eure Fragen zur Amblyopievorsorge
Im letzten Artikel hatten wir euch angeboten, dass Melanie eure Fragen beantwortet. Ihr habt auch fleißig nachgehorcht und deshalb möchten wir gerne nochmal die wichtigsten Erkenntnisse für euch zusammenfassen.
Ist die Messung mit 6 Monaten zu früh?
Bei Kurzsichtigkeit in der Familie ist es sehr zu empfehlen, das Kind frühzeitig untersuchen zu lassen. Um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen, sollte die erste Messung mit einem Plusoptix Vision Screener bei der U6 (10. – 12. Lebensmonat) durchgeführt werden. Bei Kurzsichtigkeit in der Familie bereits ab der U5 (6. – 7. Lebensmonat).
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.) empfiehlt das Amblyopiescreening in Kinderarztpraxen in seinem Versorgungskonzept Paed.Plus®.
In Deutschland misst bereits 1 von 3 Kinderärzten mit einem modernen Gerät von Plusoptix. Fragt doch mal bei eurem Kinderarzt nach, ob er das Gerät kennt oder womöglich schon damit misst.
Gibt es die Messung beim Augenarzt?
Auch Augenärzte verwenden die Plusoptix Geräte für eine erste Einschätzung der weiteren Behandlung. Mithilfe dieser ersten Messwerte vom Plusoptix Gerät im Rahmen einer „Eingangsuntersuchung“ in der Augenarztpraxis kann abgeschätzt werden, wie die weitere Behandlung aussehen muss. Ist zu diesem Zeitpunkt keine weitere Untersuchung notwendig, dann muss das Kind zum Beispiel nicht weitgetropft werden und es wird ein neuer Termin zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart.
Mit den modernen Plusoptix Geräten kann eine Augenvorsorge bei Kindern, die nicht bereits in Behandlung bei einem Augenarzt sind, auch ganz einfach beim Kinderarzt durchgeführt werden. Das Gerät erfasst die Messwerte und vergleicht sie direkt mit altersabhängigen Normalwerten. Erhält das Kind das Vorsorgeergebnis „Unauffällig“, so sollte es zu einem späteren Zeitpunkt oder bei der nächsten U-Untersuchung nochmal gemessen werden. Sehstörungen können nämlich im weiteren Wachstum neu entstehen.
Erhält das Kind das Vorsorgeergebnis „Auffällig“, so soll es zur weiteren Behandlung direkt an einen Augenarzt überwiesen werden.
Bisher verwendet aber nur 1 von 3 Kinderärzten ein modernes Messgerät, weshalb die Möglichkeit zur frühzeitigen Augenvorsorge leider noch nicht den nötigen Bekanntheitsgrad erreicht hat. Hat euer Kinderarzt noch kein modernes Messgerät zur Augenvorsorge ab dem 6.Lebensmonat, könnt ihr ihn ja mal freundlich fragen, ob er diese moderne Messtechnik schon kennt.
Der Plusoptix misst doch wie mit enger Pupille oder? Wie weit weichen die Werte denn von getropften Werten ab? Wenn man z.B. mit Plusoptix +0,25 weitsichtig ist, wie wäre der Wert dann ca. bei getropften Augen bei kleinen Kindern? Eher mehr + oder eher kurzsichtig?
Das Plusoptix-Gerät misst völlig unkompliziert im ungetropften Auge, also in enger Pupille. Bei der Messung handelt es sich um ein Screening, d.h. um eine Vorsorgeuntersuchung, die nach voreingestellten altersabhängigen Überweisungskriterien beurteilt, ob die ermittelten Messwerte des Kindes als „Auffällig“ oder „Unauffällig“ einzustufen sind.
Bei einem „Auffällig“ muss das Kind dann weiter an einen Augenarzt überwiesen werden. Dieser kann die in ungetropften Auge ermittelten Plusoptix Messwerte als Eingangswerte verwenden und oft direkt beurteilen, ob und wie das Kind weiter untersucht und ggf. behandelt werden muss. Hier kann es dann vorkommen, dass das Kind zur weiteren Untersuchung beim Augenarzt weitgetropft wird. Eine Beurteilung der Messwerte muss dann individuell durch den Augenarzt bzw. durch das Fachpersonal vorgenommen werden.
Wir hoffen, dass ihr nun mit unseren zwei Beiträgen gut über das Thema Amblyopievorsorge informiert seid. Sollten noch Fragen offen sein, schreibt uns gerne einen Kommentar.
Ich bin derzeit auf der Suche einer professionellen Vorsorge für Augen für meine Kinder. Gut zu wissen, wie das so abläuft. Das macht es sicherlich einfacher.
Wunderbar geschrieben! Zumindest finde ich hier die Informationen, die ich will. Ich muss nicht weiter nach Informationen über die Amblyopievorsorge suchen.