Kleine Energiebomben (nicht nur) für stillende Mamis
Aufgepasst liebe Neu-Mamis!! Hier kommt eine super Erleichterung für euch. Aber auch für uns, nicht mehr ganz so frisch gebackene Mamis (Oh Gott, meine kleine Maus wird nächsten Monat schon ein Jahr und ist dann ganz offiziell keine Baby mehr sondern eine Kleinkind…), eine sehr nützliche Erfindung. Denn in der Stillzeit benötigt der Körper besonders viel Energie zur Milchbildung.
Als mir der Begriff Stillkugeln das erste Mal begegnet ist, war ich ziemlich irritiert und konnte mir absolut nichts Essbares darunter vorstellen. Was sollte das denn sein? Eine neuartige Flasche, aus der abgepumpte Milch gegeben werden kann? Eine Art kugelförmiges Stillhütchen? Kugeln zur Aufbewahrung von Muttermilch?
Falsch! Die ersten Gedanken waren nicht die richtigen. Stillkugeln sind eine viel tollere und wirklich köstliche Alltagserleichterung, nicht nur für die Zeit des Wochenbetts.
Was Stillkugeln sind, was sie bewirken und wie du sie ganz einfach selber machen kannst, möchte ich dir in diesem Artikel erklären.
- Was sind Stillkugeln?
- Was bewirken Stillkugeln?
- Wie lagert man Stillkugeln?
- Wie lange sind Stillkugeln haltbar?
- Wie stelle ich Stillkugeln her?
- Welche Sorten Stillkugeln gibt es?
1. Was sind Stillkugeln?
Ich finde die Bezeichnung Stillpralinen passt wesentlich besser. Das klingt nicht so nach Mottenkugeln, sondern es ist direkt klar, was man sich darunter vorzustellen hat.
Stillkugeln sind auch als Energyballs oder Energiebällchen bekannt. Die Idee kommt von Ingeborg Stadelmann, die (wie ich gerne sage) bekannteste deutsche Hebamme.
Die Stillkugeln sind ein Mix aus verschiedenen Getreideflocken, Honig, Reis, Butter und Nüssen, welcher zu kleinen Kugeln geformt wird.
In der Zeit des Wochenbetts und auch während der gesamten Stillzeit ist eine energiereiche, gesunde und ausgewogene Ernährung besonders von Bedeutung. Die Milchbildung soll in Gang kommen und dein Neugeborenes optimal versorgen. Dabei spielt es eine große Rolle, dass zuerst auch Mama auf ihre Ernährung achtet. Aber das ist, gerade in den ersten Tagen und Wochen, gar nicht so einfach. Ein kleines Wunderwürmchen bringt das ganze Leben und den gewohnten Ablauf völlig durcheinander. Es gibt plötzlich keine geregelten Essenszeiten mehr. Manchmal vergisst du als Mama sogar ganz zu essen oder der kleine Schreihals meldet sich jedes Mal genau dann zur Fütterung, wenn dein Essen gerade fertig auf dem Tisch steht und du anfangen möchtest zu essen. Du kommst an manchen Tagen vielleicht auch gar nicht dazu, frisch, mit Gemüse oder ausgewogen zu kochen.
Ich habe dann zwischendurch häufig Snacks wie Müsliriegel, Banane, Haferflocken, verschiedene Nüsse oder Müsli mit Joghurt gegessen. Eine weitere tolle und vor allem gesunde Variante für diesen Energieboost für die Mama sind die Stillkugeln für zwischendurch.
2. Was bewirken Stillkugeln?
Die gesunden Pralinchen liefern dem Körper viele Ballaststoffe, gesunde Kohlenhydrate, essentielle Fettsäuren und eine riesen Portion Sofortenergie. Pro Tag kannst du etwa vier von diesen Wunderkugel zu dir nehmen. Sie wirken milchbildend und können die Milchmenge steigern.
Durch verschiedene Zutaten wird die Milchbildung angeregt. Hierzu zählen beispielsweise Nüsse und Mandeln, welche diese fördern. Oder aber auch gemahlene Fenchel-, Anis- und Kümmel-Samen, die du auch in Form von Tee zur Unterstützung der Milchproduktion trinken kannst.
Außerdem bin ich der Meinung, dass das persönliche Stresslevel gesenkt wird. Wenn ich weiß, dass ich einen kleinen Energievorrat vorbereitet habe, auf den ich schnell und problemlos zu jeder Zeit zugreifen kann, bin ich etwas beruhigt, wenn ich mittags mal nicht zum Kochen komme. Es passiert ja wirklich mehrmals am Tag, dass der kleine Frischling den Tagesplan wieder und wieder über den Haufen wirft. Entweder die Windel ist (schon wieder) voll oder es sitzt ein Fürzchen quer. Der schrecklich quälende Hunger kommt ganz plötzlich, der kleine Schatz ist müde, möchte dringend Powerkuscheln oder muss eine Runde schreien, weil der Weltschmerz zu groß ist… Und die hormonüberflutete Mami tut ihr Allerbestes dafür, dass es dem kleinen Liebling möglichst schnell wieder gut geht und er oder sie zufrieden ist oder mal eine Runde schläft.
Und, da spreche ich aus Erfahrung, der eigene Hunger und auch andere Bedürfnisse werden direkt vergessen oder zumindest hinten angestellt. Aber es ist doch gerade in der Anfangszeit des Stillens unheimlich wichtig, dass genügend Nährstoffe aufgenommen werden und dem Körper Energie geboten wird, um die schaflosen Nächte, ohrenbetäubendes Gebrüll und einen erhöhten Energiebedarf durch das Stillen durchstehen zu können.
An dieser Stelle kommen dann die Stillkugeln als gesunde Nervennahrung ins Spiel. Denn ein Stückchen (oder eine Tafel) Schokolade mögen zwar für den Moment super sein, aber langfristig nicht besonders hilfreich.
3. Wie lagert man Stillkugeln?
Da die Stillkugeln mit frischen Zutaten zubereitet werden, ist es sehr wichtig, dass du sie kühl und trocken lagerst. Am besten füllst du sie nach der Zubereitung in eine Dose, die du gut verschließen kannst. Diese kannst du in den Kühlschrank stellen, um die Haltbarkeit länger sicher zu stellen. Neben verschließbaren Dosen aus Plastik, wie zum Beispiel Tupperdosen, kannst du auch Plätzchendosen aus Blech verwenden. Es bietet sich an, diese mit etwas Butterbrotpapier auszulegen.
4. Wie lange sind Stillkugeln haltbar?
Stillkugeln sind, wenn du bei der Zubereitung ordentlich arbeitest, mindestens einen Monat im Kühlschrank haltbar. Die Haltbarkeit kann natürlich verlängert werden, wenn du sie nach der Zubereitung portionsweise einfrierst und nach Bedarf auftaust. Das ist besonders praktisch, da du, wenn du eh gerade schon dabei bist, eine große Menge herstellen und dir dann einfach morgens deine Tagesration rausnehmen kannst oder einfach deine Wochenrationen in den Kühlschrank umpackst.
Eine andere Möglichkeit, um die Haltbarkeit zu erhalten, ist es, an Stelle von Butter Ghee zu verwenden. Ghee ist Butterschmalz, der aus Kuhmilch hergestellt ist. Die Butter wird dabei geklärt und ist somit auch hoch erhitzbar.
5. Wie stelle ich Stillkugeln her?
Es gibt ein klassisches Rezept nach Ingeborg Stadelmann für die kleinen Energiebällchen. Ich habe es etwas abgewandelt und für dich im Blog bereitgestellt. Das Basisrezept Stillkugeln kannst du beliebig erweitern.
Das ursprüngliche Rezept von Frau Stadelmann findest du in ihrem bekannten Buch „Die Hebammensprechstunde“, das inzwischen in der 8. Auflage vorliegt und in drei Kapiteln zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ein nützlicher Begleiter ist.
Für die Stillpralinen brauchst du nur wenige Grundzutaten, die du zusammenmischst. Anschließend formst du mit den Händen oder einem Melonenausstecher kleine Kügelchen daraus. Das tolle ist, dass du die Kugeln nicht backen musst, sondern direkt futtern kannst.
6. Welche Sorten Stillkugeln gibt es?
Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Du kannst verschiedene Dinge für deine kleinen Powerbällchen zusammen mischen. Ich liebe sie mit Nüssen, in geröstetem Sesam oder Kokosflocken gerollt oder auch mit Kakao. Ein weiterer Favorit ist meine Sorte mit Cranberrys. Auch mit getrockneten Aprikosen und Cashews sind sie ein Genuss. Wie wäre es mit veganen Stillkugeln mit Haselnuss, Mandelsplittern und Kakao?!
Meine drei besten Tipps:
- Die Stillkugeln sind ein super tolles, selbstgemachtes Geschenk für frisch gebackene Mamis. Deine Freundin freut sich bestimmt sehr, wenn du ihr ein paar schön verpackte Stillkugeln mitbringst, wenn du vorbei kommst, um das Baby kennenzulernen.
- Auch nach der Stillzeit sind die Stillpralinchen ein leckerer Snack für Zwischendurch, der nicht nur den Mamas schnell Energie bereitstellt.
- Stelle dir einen Stillkugel Basisteig her und verwandle kleinere Mengen davon dann mit unterschiedlichen Zutaten zu einer variationsreichen Vielfalt von Stillpralinen. Wie wäre es zum Beispiel mit Cranberrys und Kokosflocken oder Haselnuss, Mandel und Kakao?! Leckere Rezepte findest du in meinem Blog.
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