In den letzten drei Monaten durfte ich schon so viele andere Mamas kennenlernen, die sich auch mit der Thematik der breifreien Beikost und des BLW (baby-led weaning) auseinander setzen und es mit ihren Babys praktizieren, Pläne schmieden oder schon zum „alten Eisen“ gehören. Es macht unheimlich viel Spaß und ist sehr bereichernd, sich mit den anderen lieben Mamis auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.
Austausch mit anderen
Durch die verschiedenen Gruppen bei Facebook und auch über Instagram habe ich Inspirationen und Ideen für leckere breifrei Rezepte gesammelt und anderen Fragen zur breifreien Beikost beantwortet. Auch viel habe ich über Ängste und Unsicherheiten anderer Mamis gelesen. Frauen, die sich nicht trauen, ihrem Baby von Anfang an eine Kost ohne Brei anzubieten, weil sie manchmal einfach nicht wissen, wie das möglich sein soll. Die Berührungsängste sind zu groß und aus dieser Unsicherheit heraus, oder weil es keinerlei Unterstützung im engeren sozialen Umfeld gibt, wird das Baby mit Brei gefüttert.
Meine Unsicherheiten
Auch ich war am Anfang unsicher, habe viel recherchiert und gelesen, um mir einen umfassenden Einblick in die Möglichkeit der breifreien Beikost zu verschaffen. Das gefundene, natürlich gefilterte Wissen und unsere Erfahrungen teile ich mit dir hier auf meinem Blog.
Unterschiedliche Erfahrungen
Jeder jedoch handhabt das Essen am Familientisch unterschiedlich. Es gibt kein Richtig oder Falsch, kein Gut oder Schlecht. Es ist einfach wichtig, dass es allen Beteiligten mit der Entscheidung gut geht, alle entspannt bleiben und das Baby so Raum und Zeit eingeräumt bekommt, in aller Ruhe die neuen Lebensmittel kennen zu lernen. Nicht alle, die breifrei/BLW praktizieren, haben dies schon immer so gemacht. Manchmal fangen Eltern an, das Baby mit Brei zu füttern und steigen dann um, weil das Baby Brei ablehnt und diese Form der Kost verweigert. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten und verschiedene Erfahrungen.
Aus diesem Grund habe ich beschlossen, nicht nur meine Erfahrungen, sondern auch die anderer breifrei Eltern zu teilen.
Erfahrungsbericht breifrei
Starten möchte ich damit heute, mit dem ersten Beitrag, dem ersten Erfahrungsbericht breifrei.
Den Anfang macht die liebe Meli. Sie stand mir Rede und Antwort dazu, wie das Thema der Beikost bei ihnen zu Hause so gehandhabt wurde.
Ich bin Meli, 29 Jahre alt, ich habe mit meinem Mann zusammen zwei Jungs. Der Jüngste ist 14 Monate alt. Ehrlich gesagt bin ich auf das Thema BLW/breifrei durch einen anderen Blog aufmerksam geworden. Ich weiß nicht genau wann es war, aber durch a lovely journey habe ich angefangen zu recherchieren.
Beim ersten Baby
Bei unserem älteren Sohn vor etwa 9 Jahren war es einfach ganz normal, fertige Gläschen und Schalen zu geben. Man hat gar nicht darüber nachgedacht. Einige Mütter haben eventuell noch selbst gekocht, doch wer gearbeitet hat, hat „Fertigfutter“ gegeben. Noel hat sich sehr dagegen gewehrt, gespuckt und gewürgt. Aber es sollte eben so sein, der Kinderarzt sagte ja schließlich auch, er muss jetzt aber dies und jenes essen. Ich habe mich nicht weiter darum gekümmert, nicht auf mein Bauchgefühl gehört und bin bis heute sehr traurig darüber. Das ist meiner Meinung nach auch meinem damaligen Alter zu schulden. Was gesagt wurde, wurde getan.
Beim zweiten Baby
Bei unserem Jüngsten jedoch wusste ich von Anfang an, den Zirkus machst du nicht noch einmal mit. Er isst das was er mag und ich wollte es einfach ausprobieren. Ich wollte, dass er selbst bestimmen konnte, was er essen möchte und wann er möchte. Ich wollte, dass er sein eigenes Hunger- und Sättigungsgefühl entwickelt und ich wollte, dass er Spaß und Freude am Essen hat. Er sollte Essen nicht als Zwang sehen und Abneigungen entwickeln. Allerdings war bei uns Brei nie völlig ausgeschlossen. Auch Füttern nicht, brauchte er Hilfe, so haben wir gefüttert. Wichtig war einfach nur, dass er es zulässt und auch Freude daran hat.
Persönliche Erfahrungen
Es ist so viel entspannter. Ja, man muss nachher viel säubern, aber es gibt einfach keinen Kampf. Das Essen dauert keine vier Stunden, weil man immer wieder versucht das Kind zum Essen zu bewegen. Kein: „Ein Löffelchen für Mama…“. Oder „Hier kommt das Flugzeug…“. Kein verzweifeltes: „Bitte mach doch den Mund auf…“. Keine Wut, keine Tränen, keine Verzweiflung, keine Ungeduld.
Beikoststart
Wir haben schon früh begonnen, etwa mit 4 Monaten hat er an einem Stück Brötchen gelutscht. Dann kamen Bananen und Gurken dazu.
Das Lieblingsessen vom Baby
Er liebt Nudeln und Reis. Außerdem muss immer Obst dabei sein. Trauben sind seine Lieblingsspeise – für die lässt er alles stehen und liegen.
Melis Rezepttipp
Frenchtoast, oder eben auf Deutsch: Armer Ritter. Das kann ohne Zucker mit wenig Zimt gegeben werden und meine Kinder lieben es zum Frühstück.
Nochmal BLW/breifrei?
Ja, auf jeden Fall. Ich wünschte sogar, dass ich es beim Großen schon gemacht hätte. Es ist entspannter, sowohl für die Eltern als auch für die Kinder. Und beim Nächsten wird es wieder genauso gemacht.
Tipps für andere Eltern
Einfach einmal ausprobieren! Das finde ich ganz wichtig. Man sollte sich nicht sorgen, dass das Kind dadurch nicht genügend bekommt, die Kinder nehmen sich das was sie brauchen und im ersten Jahr ist Stillen bzw. Milch füttern sowieso ausreichend und die Beikost kann ganz entspannt angegangen werden.
Highlight
Ein wirkliches Highlight? Hmm … Ich kann mich daran erinnern, wie wir zu meinen Eltern gefahren sind zu Kaffee und Kuchen, Ben sah den Kuchen von der Oma und griff mitten hinein, und lutschte seine Finger ab. Und es war so toll, dass meine Familie einfach mit lachte und es weiter zuließ.
Meinungen der Familie
Mein Mann hatte von Anfang an die gleiche Einstellung. Ich erzählte ihm, dass ich das gerne so machen würde und er meinte, dass das definitiv einen Versuch wert ist. Die Großeltern beider Seiten haben es als völlig normal gesehen. Nur Freunde schauten manchmal sehr skeptisch wenn der Kleinste mit seinem Essen rummatschte.
French Toast
Meli hat mir für dich ihr French-Toast-Rezept verraten und ich möchte es dir natürlich nicht vorenthalten.
French Toast
Zutaten
- 1 Ei
- 7 EL Mandelmilch
- 2 Scheiben Vollkorn Toastbrot
- Butter
- Ceylon-Zimt
Optional
- Zucker
- Agavendicksaft oder Apfeldicksaft
Anleitungen
- Das Ei mit der Mandelmilch verrühren.
- Anschließend das Toastbrot darin einweichen
- In einer Pfanne in etwas Butter ausbacken.
- MIt (Zucker und) Zimt bestreuen und in Streifen geschnitten servieren.
Liebe Meli, danke, dass du deine Erfahrungen geteilt hast und uns einen Einblick in eure Erlebnisse gegeben hast!
Hallo Annina,
Wirklich toll, vielen Dank, dass ich mit machen durfte!
Ich freue mich sehr auf die weiteren Berichte!
Liebe Grüße Melanie
Liebe Melanie, danke, dass du den Anfang gemacht hast! Na da können wir uns zusammen freuen, ich bin auch schon gespannt, wie es weiter geht! Liebe Grüße annina
Hallo, wo habt ihr denn den Toast her? In andern Rezepten habt ihr geraten auf Toast aus dem Supermarkt zu verzichten.
Danke und liebe Grüße 💐
Liebe Nicole, in unserem Buch: das große GU-Breifrei Kochbuch findest du ein Rezept für selbstgemachtes Toastbrot ohne Zucker. LG Lena