Heute gibt es einen Breifrei-Erfahrungsbericht von meiner Freundin Johanna. Ich kenne sie schon so lange, wie wir beide fast noch im Beikostalter waren. Wir sind schon gemeinsam in den Kindergarten gegangen und ich freue mich sehr, dass sie heute von ihren tollen Erfahrungen berichtet.
Auch wenn unser Baby mittlerweile schon ein Kleinkind ist, teile ich gerne noch die Erfahrungen, die wir mit der breifreien Beikost(-einführung) gemacht haben.
Mein Sohn Yoan wird am 18. September zwei Jahre alt und isst nun schon fast eineinhalb Jahre selbständig. Natürlich hat das nicht von Beginn reibungslos geklappt! Erst wurde der Mund oft verfehlt, das Greifen bereitete Schwierigkeiten und es war mehr ein Spielen und Erforschen als tatsächliche Nahrungsaufnahme.
Dennoch war es für uns als Eltern die reine Freude, ihm dabei zu zusehen (das Saubermachen danach eher weniger… aber das lässt sich wohl nicht vermeiden).
Beikost ohne Brei – für uns selbstverständlich
Dass wir Yönni breifrei ernähren, war für uns von Anfang an eigentlich keine Frage. Ich hatte vor meiner Schwangerschaft nur eine Freundin und eine Großcousine mit Baby im Umfeld, und beide sind diesen Weg gegangen. Ihre Argumente leuchteten mir ein, und so war eigentlich schon vor der Geburt entschieden, dass es bei uns keine Gläschen geben würde, sondern bei dem Kleinen auch das auf den Teller kommt, was wir Großen essen. Natürlich in der babyfreundlichen Version. Was mir an Baby-led weaning sofort gefallen hat, war der geringe Aufwand. Außerdem finde ich es schön, dass wir alle gemeinsam die gleiche Mahlzeit genießen können. Man möchte natürlich nur das Beste für den Nachwuchs, daher achtete ich auf (überwiegend) vollwertige und abwechslungsreiche Speisen, wovon auch wir als Eltern gesundheitlich profitieren.
Beikost ohne Brei – dann starten, wenn Reifezeichen da sind
Wir haben mit der Beikost begonnen, als Yoan ungefähr ein halbes Jahr alt war. Er zeigte deutliches Interesse an dem, was wir aßen, und so ließen wir ihn probieren. Anfangs überwiegend Gemüse und Obst. Seine Favoriten waren (und sind) Brokkoli und Banane sowie rote Beeren, die er über alles liebt. Auch hat er eine Vorliebe für (grüne) Smoothies, in die ich allerlei Obst, Gemüse, Samen und Nüsse bzw. Nussmus packe. Kleinere Lebensmittel wie Erbsen, Kidney Bohnen, Linsen, Reis, oder Hirse habe ich zuerst zu Bratlingen geformt, so dass er sie besser greifen kann. Mittlerweile isst er auch mit Löffel und Gabel relativ sicher. Besonderen Spaß bereitet ihm seit einer Weile schon das Dippen. Kartoffel- oder Gemüsesticks taucht er liebend gern in Hummus, Jogurt oder Ketchup. Auch Teigspeisen wie Brot, Brötchen, Nudelgerichte und Pfannkuchen mag er sehr gerne. Insgesamt isst er eigentlich fast alles, was wir auch essen. Nur ein paar Dinge wie rohe Möhren und grüne Bohnen verschmäht er meistens.
Ich würde den gleichen Weg wieder gehen
Rückblickend kann ich sagen, dass ich genau den gleichen Weg wieder gehen würde – und auch werde. Aktuell bin ich in der 14. Woche mit Baby Nummer 2 schwanger und wir werden es wieder genauso handhaben wie bei Yoan. Es gibt für mich keinen Grund, die Beikost dieses Mal anders zu gestalten. Ich sehe ehrlich gesagt den Sinn dahinter nicht, einen Umweg über Brei zu gehen, aber natürlich ist das eine persönliche Entscheidung. Überrascht war ich, dass in manchen Kreisen Baby-led weaning gar nicht bekannt ist. Beim Nachtreffen meines Geburtsvorbereitungskurses war nur eine andere Mutter, die ihr Baby auch ohne Brei an Essen heranführen wollte. Bei den anderen sorgte es für Stirnrunzeln und besorgte Blicke. Im persönlichen Umfeld gab es von den meisten hingegen eher Interesse als Zweifel. Meine Eltern waren begeistert davon, wie Yoans Geschicklichkeit durch das selbständige Essen von Mal zu Man zunahm. Bei uns gab es übrigens auch manchmal breiige Speisen, wenn auch nicht im klassischen Sinn: Ich selbst esse nämlich in der Früh gerne ein Porridge, von dem Yoan natürlich auch immer etwas bekommt. Hier variiere ich gerne zwischen Haferflocken, Hirse, Quinoa, Amaranth und Couscous, verschiedenem Obst, Samen, Nussmusen und sonstigen Toppings, um eine möglichst umfangreiche Palette an Nährstoffen zu bieten.
Ich empfehle jedem die Beikost ohne Brei
Insgesamt empfinde ich Baby-led weaning eine unkomplizierte und stressfreie Art der Beikosteinführung. Mittlerweile gibt es für unsichere Eltern, die eventuell noch den ein oder anderen Zweifel hegen, so viele Informationsquellen im Internet oder Fachliteratur zum Thema. Wir freue uns auf jeden Fall schon auf die zweite Erfahrung mit breifreier Babyernährung, die dann wohl im Herbst nächsten Jahres startet!
Vielen Dank für diesen Beitrag. Unser Häschen ist nun knapp 10 Wochen alt und ich kann es kaum erwarten sie mit kulinarischen Köstlichkeiten zu beglücken. Ihr macht mir umso mehr Lust darauf!