Da breifrei und BLW (baby-led weaning) für manche Eltern ein völlig neues und unbekanntes Thema ist und viele Mamas bestimmt genauso wie ich vor einigen Monaten auf der Suche nach Informationen sind, habe ich mich dazu entschlossen eine Erfahrungsbericht-Reihe ins Leben zu rufen. Hier möchte ich allen Mamas und gerne auch Papas von breifrei Babys eine Plattform bieten, ihre Erfahrungen und Tipps zu teilen. Ich denke, davon können wir alle profitieren. Wenn auch du mitmachen willst, und Lust hast deine und eure Erfahrungen mit breifrei und baby-led weaning zu teilen, dann melde dich gerne jederzeit unter breifreibaby@gmail.com für mehr Infos!
Erfahrungsbericht breifrei – der breifrei Anfang
Heute gibt es nach längerer Zeit mal wieder einen breifrei Erfahrungsbericht zu lesen. Janine hat eine kleine Reflektion über den breifrei Anfang und die Gedanken über die erste Zeit mit BLW geschrieben.
Janine benutzt diese Muffinform * und Silikonförmchen*
Janine
Janine Funke ist 27 Jahre alt, ihre Tochter Emilia ist inzwischen 1 Jahr alt. Janine bloggt selber auf der Seite promovierenmitkind. Du findest sie auch auf Instagram als @fraufunke oder kannst ihre News auf Twitter @janinefunke verfolgen.
Unser Breifrei-Baby wird ein Jahr alt – eine kleine Reflektion
Für uns hat sie ihre gesammelten Erfahrungen von Emilias breifrei Anfang aufgeschrieben und außerdem ein Lieblingsrezept dazu gepackt. Es gibt Blumenkohl aus dem Ofen mit einem leckeren selbstgemachten Hummus. Das klingt wirklich lecker, wir werden das die nächsten Tage auch mal zu unserem Ofengemüse ausprobieren!
Brei ist gut, breifrei ist besser
Mit vier Monaten war Emilia schon ziemlich interessiert an allem Essbaren. So hat sie schon auf Äpfeln und Gurken rumgelutscht und uns gebannt beim Essen beobachtet. Also dachten wir: Start frei, wir versuchen es mal mit Brei. Florian war auch ganz froh, die Möglichkeit zu haben, Emilia mit etwas anderem zu füttern als der Flasche, wenn er mit ihr allein ist. Also haben wir uns unser Wintergemüse vom Hof geschnappt und eine erste Möhrensuppe gekocht. Emilia fand es ganz lecker und so haben wir ihr Mittags immer ein paar Löffel gegeben. Das ganze ging etwa einen Monat ganz gut, eine Mahlzeit haben wir nie ersetzt. So ganz wohl haben wir uns mit dem Brei auch nicht gefühlt. Manchmal wollte Emilia nicht gern essen und wir fanden die vorgeschriebenen Pläne alle paar Wochen eine Mahlzeit zu ersetzen und dabei immer genau auf die Gramm-Menge der Zutaten zu achten sehr anstrengend. Es hat sich auch nicht richtig angefühlt. Also haben wir, nach einem langen Gespräch mit unserer Hebamme und viel Lesen in diversen Internetblogs, so etwa nach dem 5. Monat angefangen, ihr Gemüsesticks zu geben.
Entspanntes Essen als Familie
È voila, Emilia war begeistert. Genüsslich hat sie auf Kartoffeln, Karotten und Kürbis herumgekaut und das Spektrum an Zutaten nahm schnell zu. Außerdem sind wir dazu übergegangen, ihr einfach bei jeder Mahlzeit etwas anzubieten. Sie konnte mit fast sechs Monaten schon gut sitzen und hat in ihrem eigenen Stuhl am Familientisch gesessen und von ihrem eigenen Teller gegessen. Vor und nach den Mahlzeiten wurde sie gestillt. Das Essen bereitete ihr großen Spaß und wir begannen unsere Ernährung immer babyfreundlicher zu gestalten und neue Rezepte auszuprobieren. Härteres Obst und Gemüse haben wir für sie gedünstet. Das Beste ist: keiner musste Sie mehr zu den Mahlzeiten füttern und wir können seither recht entspannt essen. Das hat unseren Familienalltag extrem erleichtert und zu einer sehr entspannten Atmosphäre geführt. Ok, danach musste man immer den Boden wischen und das Kind komplett umziehen. Aber das war und ist es uns definitiv wert. Jeder Familienausflug ist seither tausendmal entspannter. Wir brauchten uns keine Gedanken mehr darum machen, wie und wo wir den Brei warm bekommen. Wir haben einfach Obst und Brotzeit eingepackt und konnten uns alle damit sehr gut versorgen.
Und nach einem Jahr?
Mittlerweile stillt Emilia nur noch am Morgen vor ihrem Frühstück und Abends zum einschlafen. Sie beginnt das Frühstücksporridge mit eigenem Löffel zu essen und sie nimmt ganz normal an allen Mahlzeiten teil. Wenn wir irgendwo zu Besuch sind oder ausnahmsweise mal im Restaurant, findet sich immer was Emiliataugliches auf der Karte. Mittlerweile hat sie ein paar Zähne und wir dünsten kaum noch. Wir haben ein Urvertrauen in ihre Selbsteinschätzung entwickelt und wissen: Sie schluckt keine zu großen Stücke und wenn doch mal etwas in den Gaumen rutscht, bekommt sie das gut wieder hoch. Das passiert aber äußerst selten. Natürlich geben wir ihr keine Nüsse oder andere harte Speisen, die sie nicht schlucken kann. Aber das breifreie Essen von (fast) Beginn an, hat uns gezeigt: Sie kann selbst essen und durchaus einschätzen, wie lange ein Stückchen Gemüse im Mund gekaut werden muss, bevor sie es schlucken kann. Emilia kann alle möglichen Zutaten unterscheiden und ihr Lieblingsessen selbst aus den Kühlschrank holen. Wir glauben, sie hat so einen guten Sinn für Geschmäcker entwickelt und sind gespannt, das weiter zu verfolgen. Emilia hat natürlich auch ein paar Vorlieben entwickelt, isst aber grundsätzlich alles was auf den Tisch kommt. Wir haben uns schon einmal quer durch alle Sommergemüse probiert, Fisch und Garnelen gegessen und massenweise Beeren vom Strauch geplündert. Ein Chaos hinterlässt sie natürlich trotzdem. Aber im Sommer essen wir ganz viel draußen und müssen dadurch nicht mehr ganz so oft den Boden wischen. Gerade ist Blumenkohl-Zeit und Emilia liebt es in allen Formen. Am liebsten braten wir den Blumenkohl mit Olivenöl im Ofen und essen dazu wahlweise Kartoffeln oder auch mal Pita-Brot und Dip, da Emilia Hummus und Erdnuss-Dip über alles liebt.
Blumenkohl aus dem Ofen mit Hummus
Zutaten
Für den Blumenkohl:
- 1 Blumenkohl
- reichlich Olivenöl
- wahlweise Gewürze Paprika, Pfeffer
Hummus:
- 350 g Kichererbsen aus dem Glas /Dose
- 1 Knoblauchzehe
- 2 Stk. Zitronen
- Ca. 150 g Tahini-Paste
- 4 EL Olivenöl
Anleitungen
- Den Blumenkohl waschen, putzen, in kleine, babyfingerfreundliche Röschen schneiden, in Olivenöl und den Gewürzen schwenken und auf einem Backblech (mit Backpapier ausgelegt) verteilen. Das ganze kommt dann etwa 20-30 Minuten bei 200 Grad Umluft in den Ofen. Immer mal wenden.
- Hummus:
- Einfach alles mixen und pürieren für die schnelle Variante. Wir würzen auch nicht nach und haben am Anfang den Knobi weggelassen.
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