Da breifrei und BLW (baby-led weaning) für manche Eltern ein völlig neues und unbekanntes Thema ist und viele Mamas bestimmt genauso wie ich vor einigen Monaten auf der Suche nach Informationen sind, haben wir uns dazu entschlossen eine Erfahrungsbericht-Reihe ins Leben zu rufen. Hier möchten wir allen Mamas und gerne auch Papas von breifreibabys eine Plattform bieten, ihre Erfahrungen und Tipps zu teilen. Ich denke, davon können wir alle profitieren. Wenn auch du mitmachen willst, und Lust hast deine und eure Erfahrungen mit breifrei und baby-led weaning zu teilen, dann melde dich gerne jederzeit unter breifreibaby@gmail.com für mehr Infos!
Erfahrungsbericht breifrei
Heute erzählt Maria von Juno und Gefährtin von ihre Geschichte zum Thema breifrei zur Beikost. Sie kommt aus Oberösterreich und wir haben uns über eine Facebook Mama Gruppe kennengelernt.
Maria
Ich bin Maria und Mama von zwei Kindern. Unser Sohnemann ist zwei Jahre und das Töchterlein 7 Monate alt.
Unser erster Kontakt mit baby-led weaning
Von BLW hatte ich schon vor der Geburt unseres Sohnes in Internetforen und Elternblogs gelesen und dann auch bei meinem Neffen live miterlebt. Dennoch haben wir dann mit Brei begonnen, nur hatte der Sohnemann nie wirklich Freude damit. Ab und zu ein paar Löffelchen, das wars. Nach und nach hat er dann bei uns am Tisch mitgegessen und das hat viel besser geklappt.
Breifrei zur Beikost
Im Gegensatz zu ihm hatte unsere Tochter schon total bald Interesse am Essen und hat ständig versucht, etwas von meinem Teller zu ergattern. In einem unbeobachteten Moment hat sie sich ein Stück Mandarine vom Bruder geschnappt und genüsslich daran gesaugt. Da war sie erst gut 4 Monate alt. Meine tolle Stillberaterin hat mich dann ermutigt, es dennoch schon mit BLW zu versuchen. Kinder seien einfach unterschiedlich und die wichtigsten Voraussetzungen wie Greifen und Sitzen mit etwas Unterstützung waren vorhanden. Also haben wir es gewagt und mit ein paar gedünsteten Kartoffelstücken und Pastinaken aus Omas Garten begonnen. Und was soll ich sagen, die Kleine war begeistert und hat sich sofort sehr geschickt angestellt. Klar wurde ab und zu mal ein bisschen gewürgt und ich musste mich nach jedem Essen umziehen, aber im Großen und Ganzen funktioniert es hervorragend. Etwas mühsam war nur, dass sie lange auf meinem Schoß aß und ich dadurch recht unflexibel war, wenn ich mit den Kindern allein beim Tisch saß. Seit kurzem geht es im Hochstuhl, das erleichtert vieles.
Breifrei zur Beikost … mit Ausnahmen
Das Töchterlein isst bis jetzt alles, was ich ihr anbiete. Sie isst mit uns im Großen und Ganzen alle Lebensmittel außer Zucker, Honig und ganze Nüsse. Auf Salz und deftige Gewürze verzichte ich soweit es geht, ebenso auf künstliche Geschmacksverstärker und Fertiggerichte. Ganz besonders liebt sie Ofengemüse, Nudeln in allen Varianten und Kaiserschmarrn mit Mandelmilch. Und… Obstmus!
Eine Mischung aus Brei und breifrei
Wir finden BLW gut, aber wir leben im Alltag eine Mischform aus BLW und Brei. Zwischendurch gibt es gerne mal Apfelmus mit Dinkelflocken, das isst auch der Große sehr gern. Wenn es schnell gehen muss oder wir eingeladen sind und ich dem Gastgeber das Chaos auf und unter dem Tisch nicht antun will, greife ich auch mal zum Gläschen. Das ist für mich okay, Brei ist ja nicht per se etwas Schlechtes und ich habe das Gefühl, dass die kleine Maus ab und zu auch Spaß daran hat, gefüttert zu werden. Wenn sie dann nicht mehr mag, zeigt sie das ebenso deutlich wie beim Selberessen.
Gesünderes Essen für die ganze Familie
Ich würde mich jederzeit wieder für BLW entscheiden, weil es wunderschön ist, die Freude des Kindes beim Erforschen der Lebensmittel zu beobachten. Zudem ist es einfacher, ihr von unserem Essen etwas abzugeben, als extra zu kochen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass ich wieder viel bewusster und gesünder koche und das tut uns allen gut. Ich kann anderen Eltern nur empfehlen, es einfach zu versuchen und das Kind zu beobachten. Oft höre ich in Gesprächen die Angst vor dem Verschlucken. Mir hat das Wissen geholfen, dass der Würgereflex wichtig ist und das Kind schützt und nicht ein Anzeichen fürs Verschlucken ist.
Reaktionen auf baby-led weaning
Mein Mann war schon bei unserem Sohn weniger ängstlich als ich und hat die Kinder sehr früh mal von seinem Teller kosten lassen. Seine einzige Sorge galt dem neuen Holzfußboden, diese ist aber seit der Anschaffung einer riesigen Bodenschutzmatte auch vom Tisch. Manche Verwandte und Freunde reagierten anfangs ein bisschen skeptisch, aber schlussendlich war es für alle schön zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kleine isst.
Unser Lieblingsrezept für baby-led weaning
Gerne teile ich mit euch mein sehr einfaches Rezept für einen Dinkel-Mandelmilch-Kaiserschmarrn
Dinkel-Mandelmilch-Kaiserschmarrn
Zutaten
- 1 Espressotasse Vollkorn Dinkelmehl
- 1 Espressotasse Dinkelmehl Type 630
- 1 Espressotasse Mandelmilch
- 1 Espressotasse Mineralwasser
- 1 EL Sauerrahm
- 2 Eier
Anleitungen
- Mehl, Milch, Wasser und Sauerrahm glatt rühren.
- Die Eier nur kurz unterziehen.
- In einer großen Pfanne etwas Öl erhitzen und Teig eingießen.
- Zugedeckt bei geringer Hitze einige Minuten am Herd backen, bis der Teig an der Oberseite nicht mehr flüssig ist.
- Wenden und noch einmal drei Minuten backen, dann zerteilen und die Hitze erhöhen, damit der Schmarrn noch etwas Farbe bekommt.
Liebe Maria, vielen Dank für die Einblicke in euren Ess-Alltag und danke, dass du euer Lieblinsgrezept mit uns geteilt hast. Wir werden es sobald die selbstgemachte Mandelmilch fertig ist auch mal ausprobieren. Kling nämlich wirklich lecker!
Wenn du mehr Erfahrungsberichte von anderen Mamis lesen möchtest, kannst du dich bei den Erfahrungsberichten breifrei durchklicken.
Der Brei für meinen kleinen Schatz war sehr gut