In letzter Zeit lesen wir immer wieder die Frage: „Wann habt ihr mit baby-led weaning begonnen?“ und jedes Mal, wenn wir die Frage lesen, fällt uns die Antwort zwar leicht, aber wir wollen trotzdem nichts dazu schreiben. Denn solche Fragen implizieren leider auch, dass es den einen richtigen Zeitpunkt gibt und das Babys untereinander verglichen werden. Und das soll nicht sein. Das ist weder der Hintergrund noch der Sinn von breifrei. Und warum uns das Thema, ab wann Beikost bei BLW eingeführt werden kann, wichtig ist, möchten wir dir gerne in diesem Beitrag erklären.
Ab wann Beikost – Brei oder Breifrei
Im Unterschied zu baby-led weaning wird bei Brei der Zeitpunkt zum Start der Beikost oft von den Eltern ausgewählt oder vom Kinderarzt vorgegeben. Dabei wird wenig auf die Signale des Babys geachtet – ganz im Gegensatz zu breifrei. Bei BLW startet man dann mit der Beikost, wenn das Kind die Beikostreifezeichen zeigt. Und das kann es mit 5 Monaten, mit 5 ½ Monaten, mit 6 Monaten oder auch erst mit 7 Monaten tun. Jedes Babys ist da ganz unterschiedlich und sollte nicht verglichen oder an anderen Babys gemessen werden. Alleine deshalb sagt uns die Frage, wann „man“ mit BLW beginnen sollte nicht zu, wenn sie am Alter des Babys festgemacht wird.
Ab wann Beikost – keine Frage des Alters
Denn das ist essentiell – der Beginn für die babygeleitete Beikost ist keine Frage des Alters. Bei der babygeleiteten Beikosteinführung geht es darum, auf die Signale und die Zeichen deines Babys zu hören. Das passiert dann, wenn das Baby die Beikostreifezeichen zeigt und nicht, wenn das Baby ½ Jahr alt wird. Deshalb solltest du dich auch niemals verunsichern lassen, wenn ein anderes Baby schon zwei Wochen früher bereit ist, als dein eigenes. Nur du kennst deine kleine Maus und weißt, was sie kann und wie bereit sie dafür ist.
Ab wann Beikost – das sind die Beikostreifezeichen
Es gibt drei von der WHO empfohlene Beikostreifezeichen – sie sind der Indikator dafür, ob dein Baby bereits ist, mit der Beikost zu beginnen.
- Dein Kind kann für kurze Zeit (die Dauer einer Mahlzeit) selbstständig oder auf deinem Schoß sitzen. Sprich es hat eine gute Rumpfkontrolle. Das bedeutet nicht, dass es schon alleine im Stuhl sitzen muss. Viele Babys beginnen auf dem Schoß mit der Beikost. Es muss aber gestützt sitzen können, sonst kann es noch nicht essen.
- Der Zungenstoßreflex ist nicht mehr vorhanden – sprich, er ist komplett verschwunden.
- Das Baby kann Hand-Mund koordinieren – es kann nach Sachen greifen und die gezielt zum Mund führen.
Alle drei Reifezeichen müssen gleichzeitig erfüllt sein. Vorher sollte nicht mit der Beikost begonnen werden. Zu diesem Punkt ist auch wichtig, dass bevor die Reifezeichen nicht erfüllt sind, das Baby auch nicht über die Darmreife verfügt, Beikost zu verdauen.
Ab wann Beikost – bitte nicht verrückt machen
Was wir seid gefühlt schon immer predigen – bitte lass dich nicht verrückt machen. Du als Mama kennst dein Kind am besten, kannst es am besten einschätzen und du bietest ihm die Beikost an. Nicht der Kinderarzt, nicht die alles wissende Schwiegermutter und auch nicht wir auf diesem Blog und schon gar nicht die selbsternannten Experten in Facebook-Gruppen. Solange dein Baby Muttermilch oder Milch aus der Flasche nach Bedarf bekommt, wird es weder verhungern, noch an Mangelernährung sterben. Natürlich sollte man dem Baby die Beikost nicht verweigern, wenn es soweit ist. Auch dies ist ein ganz wichtiger Punkt.
Wenn du dich noch etwas ausführlicher über die Beikostreifezeichen oder den richtigen Zeitpunkt für die Beikosteinführung informieren willst, empfehlen wir dir die Beiträge zu diesen Themen:
0 Kommentare