Je länger der Blog online ist, umso mehr Fragen zum Thema baby-led weaning erreichen uns. Wir wissen also, dass euch das Thema beschäftigt und ihr noch nicht alle Antworten zu euren Fragen auf unserem Blog findet. Eine sehr häufig per Mail und auch in Facebook-Gruppen gestellte Frage ist die, wie oft am Tag man baby-led weaning anbieten sollte. Da sich dies so sehr von den klassischen Beikostplänen unterscheidet, wollen wir heute mal darauf eingehen.
Der klassische Beikostplan – erste eine, dann zwei, dann drei Mahlzeiten
Bei der Breifütterung wird es oftmals empfohlen, zunächst mit einer Mahlzeit am Tag zu beginnen und sich dann über mehrere Wochen hinweg bis auf drei Mahlzeiten zu steigern. Das rührt daher, dass mit Brei oftmals schon im dritten oder vierten Monat begonnen wird, obwohl der Darm das Babys dafür selten bereit ist. Man möchte ihn deshalb nicht direkt überfordern und gewöhnt den Verdauungstrakt deshalb ganz langsam an die Mahlzeiten. Da man mit baby-led weaning erst startet, wenn die Beikostreifezeichen erfüllt sind, erübrigen sich diese nach und nach-Einführungen zu festen Zeiten.
Baby-led weaning – Wann ist Essenszeit?
Besonders viele Familien, die mit BLW starten, möchten gerne den Familientisch ausnutzen. Sprich, sie wollen gemeinsam mit ihrem Baby essen und nicht füttern müssen, während sie selbst etwas auf dem Teller haben. Es bietet sich also an, dem Baby dann etwas zu essen zu geben, wenn auch du etwas isst. So kann es in seinem Hochstuhl dabei sitzen und zugucken und selbst aktiv etwas ausprobieren. Essenszeit kann also immer dann sein, wenn du selbst auch isst – das bedeutet z.B. morgens, mittags und abends. Gerade, wenn man mit BLW startet, sind das drei Spieleinheiten für das Baby, um Essen kennenzulernen.
Wie wird es eine entspannte Essenszeit?
Das wichtigste für den Anfang ist, dass du deinem Baby nie hungrig Essen anbieten solltest. Ein hungriges Baby ist frustriert, überreizt und wütend und weiß überhaupt nicht, was es mit der festen Beikost anfangen soll. Ein frisch gestilltes Baby oder eines, das gerade die Flasche bekommen hat, wird entspannt und satt sein und hat bestimmt Lust, das zu erkunden, was auf seinem Teller liegt. Dabei ist es ganz wichtig, immer im Hinterkopf zu behalten, dass es in den ersten zwei bis drei Monaten baby-led weaning nie darum geht, das Baby mit Essen zu sättigen oder eine Mahlzeit zu ersetzen. Auch hier unterscheidet sich baby-led weaning wieder erheblich von der klassischen Beikosteinführung.
Muss das Baby satt werden?
Viele Eltern überlegen sich, ob das Baby jetzt genug gegessen hat und auch satt ist. Darum geht es zunächst bei baby-led weaning nicht. Auch wenn du vier oder fünf Mal am Tag etwas anbietest, muss das Baby davon nicht satt werden. Zunächst einmal, weiß es noch gar nicht, dass Essen überhaupt sättigen kann. Es ist toll, dem Baby häufig die Gelegenheit zum Erkunden und Bespielen des Essens zu geben, jedoch muss es nicht bei allen Mahlzeiten dabei sein. Wenn es müde ist, oder in ein Spiel vertieft, so ist es besser, erst bei der nächsten Mahlzeit wieder einzusteigen.
Ab wann muss das Baby satt werden?
Irgendwann tritt natürlich der Punkt ein, an dem das Kind von Nahrung satt werden sollte, bzw wird. Das ist oft dann, wenn es sich von selbst abstillt, bzw. die Brust nur noch zur Beruhigung oder zum Einschlafen nimmt. Ab diesem Zeitpunkt ist es besonders wichtig, dem Baby nicht zu festen Uhrzeiten Essen anzubieten, sondern dann wenn es Hunger hat. Und da kleine Kinder und Babys von Natur aus Gelegenheitsesse sind, haben sie viel öfter Hunger als Erwachsene. Ihre Mägen sind noch klein und nicht darauf trainiert, mehr zu essen, um ein paar Stunden zu überstehen. Zusätzlich zu Frühstück, Mittagessen und Abendessen solltest du also auch noch Snacks anbieten. Bis zum Alter von 18 Monaten, muss man gar keine Unterscheidung zwischen Hauptmahlzeit und Zwischenmahlzeit machen. Das Tagesangebot sollte vollwertig und gesund sein.
Fazit: Baby-led weaning – wie oft am Tag?
Du siehst, BLW unterscheidet sich deutlich von der klassischen Breikost und verfolgt keine Tagespläne oder Mengen, die pro Tag und Uhrzeit gegessen werden müssen. Es spricht absolut nichts dagegen, dein Baby in der ersten Zeit zu all deinen drei Mahlzeiten dazuzunehmen und ihm aktiv Essen anzubieten. Wenn du selbst weniger isst, nutze die Zeit nach dem Stillen oder Milchtrinken, um dich mit deinem Baby an den Tisch zu setzen und zu essen. Du selbst musst nicht unbedingt etwas zu dir nehmen, oft sind Babys dann jedoch gewillt, mehr zu probieren.
Wichtig: Für jede Mahlzeit und sei sie noch so klein, gelten die gleichen Regeln: Das Baby sollte stets aufrecht sitzen und beim Essen nicht alleine gelassen werden.
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