Ist breifrei = zuckerfrei? In diesem Gastbeitrag schreiben Saskia und Saskia von Gesundes Familienleben darüber, was zuckerfrei für sie eigentlich heißt. Sie erklären, wo überall versteckter Zucker zu finden ist und warum Zucker eigentlich ungesund ist. Und wie kann das funktionieren, das Baby und die ganze Familie komplett zuckerfrei zu ernähren? Die beiden sind absolute Expertinnen auf diesem Gebiet und bieten mit ihrem Kurs einen begleitete Ernährungsumstellung und Unterstützung auf einem Weg zur Zuckerfreiheit für die ganze Familie an. Die beiden zeigen, dass es einfach sein kann, die Familie und ein Baby zuckerfrei ernähren zu können.
Danke für euren Beitrag, liebe Saskia und Saskia!
Zuckerfreie Beikost
Zucker ist nicht gesund. Das weiß mittlerweile fast jeder. Nicht für Erwachsene und erst recht nicht für Kinder.
Doch ist es einfach damit getan nur auf Süßigkeiten zu verzichten, bei den Snacks und Festen Schokolade oder Kuchen durch Obst, Nüsse und andere Knabbersachen zu ersetzen? Vielleicht achtest du schon bereits bewusst darauf, Zucker zu vermeiden? Aber vor allem bei der breifreien Beikost essen die Kleinen oft das gleiche wie die Großen und das ist ja grundsätzlich auch gut so.
Doch mittlerweile haben es eine Vielzahl von vielfach verarbeiteten Lebensmittel in unsere Supermärkte geschafft und ist es leider nicht ganz so einfach einen Überblick zu behalten.
Versteckter Zucker ist überall
Auch da wo man es nicht sofort schmeckt oder vermutet. Zum Beispiel in:
- Cornflakes
- Müsli
- Milch (Pflanzenmilch)
- Joghurt (auch pflanzlich, auch in “Natur”)
- Senf
- Brühe
- Ketchup
- verschiedene Aufstriche
- Brot
- Wurst
- Tomatensoße
- Tiefkühl-Gemüse oder Obst
- Tiefkühlgerichte
- Saure Gurken
- Rotkohl
- Trockenfrüchte
- Chips
- Balsamico-Essig
- Nussbutter
- Smoothies
- Kinderkekse usw.
Wenn man alles zusammenzählt hat dein Kind am Tag ca. 30 g Zucker gegessen, und das noch nicht einmal in Form von Süßigkeiten.
Die Empfehlung der WHO für die tägliche Höchstmenge liegt bei 25 g Zucker pro Tag für einen Erwachsenen.
Tarnidentitäten von Zucker
Das Problem ist hierbei, dass es bis zu 80 verschiedene Namen für Zucker gibt, manche beinhalten nicht einmal das Wort Zucker oder klingen sogar gesund. Dadurch und durch eine fehlende Kennzeichnung auf den Produkten ist es schwer den Überblick zu behalten. Und vermeintlich zuckerfreie Produkte sind es dann doch nicht.
Aber was macht Zucker eigentlich mit dir und mit deinem Kind?
Auch wenn es im ersten Moment hart klingt: Zucker macht süchtig. Durch seine Auswirkung auf unseren Blutzuckerspiegel und unser Gehirn führt der Konsum von Zucker zu Sucht und Heißhungeranfällen.
Außerdem zerstört Zucker das Darmmilieu – was vor allem bei Kinder problematisch ist, da sich das Darmmilieu erst im Aufbau befindet. Folgen davon sind ein geschwächtes Immunsystem und wichtige Nährstoffe können zudem über den Darm nicht mehr gut aufgenommen werden.
Problematisch an industriell hergestelltem Zucker ist außerdem, dass es sich hierbei um isolierte Kohlenhydrate handelt. Das heißt im Vergleich zum Zucker in Obst beispielsweise, fehlen ihm die Ballast- und Begleitstoffe, also z.B. Vitamine, Spurenelemente und Mineralien.
Diese sind allerdings für die Verdauung notwendig, weshalb der Körper diese Stoffe selbst bereitstellen muss. Sind sie nicht vorhanden, werden sie dann an anderer Stelle dem Körper entzogen (z.B. Calcium in Knochen).
Auch das Stresshormon Cortisol wird durch Zucker in die Höhe getrieben, der Körper steht ständig unter Stress, Kinder sind überdreht und unausgeglichen. Und so ist in Wahrheit der vermeintlicher Energiespender Zucker ein wahrer Energieräuber.
Zucker begünstigt Krankheiten
Zucker wird mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht, bzw. begünstigt diese. Einige davon sind:
- Fettleber
- krankes Herz-Kreislauf-System
- Diabetes
- Herzinfarkt
- wenig Stressresistenz
- Angstzustände
- Hauterkrankungen
- Akne
- Schlechte Haut -Pickel, trockene Stellen, Unregelmäßigkeiten
- Depressionen
- Benebelter Geist
- Krebs (bei einer Krebstherapie wird auf Zucker verzichtet)
- Candida
- Parasiten
- ADS
- Osteoporose
- Karies
- Zellalterung
- Unterzuckerung
- Nährstoffmangel
Was gibt es für Möglichkeiten?
Zuerst sollte man wissen wo überall Zucker enthalten und vor allem versteckt ist. Hilfe bieten dabei Übersichtslisten der verschiedenen Zuckerbezeichnungen und natürlich ein Auseinandersetzen mit den Inhaltsstoffen. Wenn es keine zuckerfreien Alternativen gibt, hilft
nur selber machen. Außerdem sollte auf nährstoffreiche Gerichte geachtet werden, um den wiederkehrenden Zuckerhunger zu vermeiden.
Wenn man süßen möchte, zum Beispiel beim Backen, dann ist es sinnvoll Alternativen zu verwenden die sich nicht negativ auf den Blutzucker auswirken z.B. Birkenzucker (Xylit), Kokosblütenzucker.
ACHTUNG: Für Babies unter einem Jahr sind diese jedoch ungeeignet, genauso wie Trockenfrüchte aufgrund ihres konzentrierten Zuckergehaltes, hier könntest du zum Beispiel mit Nussmusen aus Erdmandeln oder Kokos süßen.
Eine gute Alternative sind natürlich auch immer frische Früchte.
Und natürlich ist es ganz wichtig gesundes Essen vorzuleben, denn da Kinder sich an dem Verhalten ihrer Bezugspersonen orientieren bringt es nichts, wenn die Eltern anders essen (auch heimlich nicht) und vielleicht auch noch Verbote aussprechen und diese selbst umgehen.
Das war natürlich nur ein kleiner Auszug aus dem ganz großen Thema Zucker.
Auf unserem Instagram Account gesundes_familienleben haben wir neben tollen, leckeren Rezepten auch viele Infos rund um das Thema Zucker und generell zu gesunder Ernährung. Außerdem findest du Gesundes Familienleben auf Facebook.
Das Baby zuckerfrei ernähren – was backen?
Auf unserem Blog gint es inzwischen eine richtig tolle Sammlung an Rezepten, die ganz ohne Zucker und nur mit der Süße von Früchten auskommen wie z.B.:
und viele mehr
Hallo!
Ich habe meinem Baby immer als Nachmittagssnack selbstgemachte Früchteriegel aus Trockenobst gegeben. Jetzt habe ich voll das schlechte Gewissen, weil hier die Empfehlung steht, dass dies unter einem Jahr nicht zu empfehlen ist. Dabei wollte ich ihr etwas Gutes tun. Ist das sehr schädlich?
Hallo Anna, Trockenfrüchte enthalten sehr viel Fruchtzucker – für jeden Tag finde ich das zu viel. Aber du kannst es doch gar nicht rückgängig machen und ich finde auch nicht, dass du dir jetzt einen Kopf machen solltest. Liebe Grüße, Lena