Du wirst nicht glauben, welches Lebensmittel Anninas ältere Tochter als erstes zum Beikoststart gegessen hat. Hier im Blogartikel zum Thema Wurst für Babys verraten wir es dir! Es ist auf jeden Fall ungewöhnlich – und passt eigentlich so gar nicht zu unserer Philosophie. In diesem Blogbeitrag erfährst du, worauf es bei Wurst für Babys ankommt: Ab wann ist Wurst für Babys geeignet? Welche Sorten sind für Babys geeignet? Wie kannst du Wurst anbieten? Wir klären die wichtigsten Fragen und helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen. Plus: Unsere ganz persönliche Meinung dazu und warum wir Wurst für Babys erst ab 1 Jahr oder später empfehlen.
Wurst ist bei vielen Familien ein fester Bestandteil der Ernährung. Das ändert sich mittlerweile zwar etwas und es gibt immer mehr vegan lebende Menschen. Aber auch überzeugte Fleischesser:innen werden bei veganer Mortadella oder Pflanzen-Teewurst neugierig und probieren gern vegetarische und vegane Wurstalternativen. Dennoch ist Wurst heute immer noch ein sehr beliebtes Lebensmittel. Das Bock-Würstchen gehört bei manchen einfach zum Kartoffelsalat dazu. Aus unserer Sicht ist Wurst für Babys unter 1 Jahr ungeeignet. Warum erfährst du weiter unten!
Wurst für Babys: Auch mal fünfe grade sein lassen oder des Rätsels Lösung
Jetzt wollen wir erstmal das Rätsel vom Anfang auflösen. Denn Anninas ältere Tochter hat nicht etwa Süßkartoffel, Gurke oder Banane als erstes Lebensmittel gegessen, sondern Fleischwurst 😊! Wie kann das sein, fragst du dich jetzt? Gerade haben wir ja noch geschrieben, dass wir Wurst für Babys nicht empfehlen. Tja, manchmal sind die Babys einfach schneller – und so hat sich Anninas Tochter die Fleischwurst vom Abendbrottisch geschnappt und probiert – natürlich unter Aufsicht. So hat sie schon als kleines Baby den Geschmack von Wurst kennenlernen dürfen.
Durch diese kurze Erfahrung mit Wurst wurde weder ihr Geschmack geprägt, noch hat sie sich direkt verschluckt oder ist zur passionierten Fleischesserin geworden. Denn was zählt, ist immer noch das vielfältige und nährstoffreiche Beikost-Angebot, was sie in den Wochen danach am Familientisch bekommen hat.
Ab wann dürfen Babys Wurst essen?
Auf Wurst für Babys sollte unserer Meinung nach im ersten Lebensjahr definitiv verzichtet werden. Es besteht für das Baby keinerlei Grund, Wurst zu essen. Es sind keine gesunden Nährstoffe darin enthalten und Wurst ist stark gewürzt. Wurst solltest du als Genussmittel betrachten und daher nur anbieten, wenn dein Kind es wirklich selbst will.
Nutze unsere Checklisten für einen entspannten Beikoststart und erfahre mehr über geeignete und ungeeignete Lebensmittel für dein Baby.
Wurst für Babys ab dem zweiten oder dritten Geburtstag
Aus unserer Sicht kannst du Wurst deinem Kind ruhig erst im zweiten oder dritten Lebensjahr anbieten. Für Salami gelten sogar noch strengere Richtlinien: Diese soll laut DGE und Verbraucherzentrale erst ab dem 5. Geburtstag angeboten werden, da sie eine Rohwurst ist. (Zu Salami für Babys wird es bald noch einen eigenen Blogartikel geben)
Auch wenn wir uns seit einigen Jahren fast rein pflanzlich ernähren, kommt es auch bei uns manchmal vor, dass wir Wurst essen. So probieren wir im Urlaub z. B. gern regionale Spezialitäten oder kaufen auch mal Wurst vom Bio-Bauernhof. Denn uns ist es wichtig unseren Kindern das volle Angebot an Lebensmitteln zu zeigen. Später dürfen sie dann selbst entscheiden, ob sie sich vegan, vegetarisch, omnivor, flexitarisch oder auch frutarisch ernähren 😉
Welche Wurstsorten sind für Babys geeignet?
Wir finden Wurst sollte überhaupt nicht im Speiseplan deines Babys auftauchen, dennoch gibt es ein paar Sorten, die du eher anbieten kannst als andere. Denn einige Sorten enthalten zu viel Salz, Fett und Zusatzstoffe, die für Kleinkinder ungesund sind. Hier eine Übersicht für aus unserer Sicht geeignete und ungeeignete Sorten:
Geeignete Wurstsorten:
- Gekochter Schinken: fettarm und mild im Geschmack
- Puten- oder Hähnchenbrustaufschnitt: ohne Nitritpökelsalz, gut verträglich, proteinreich
- Kochwurst (z. B. Bierschinken):gekochte Varianten sind besser als rohe
Ungeeignete Wurstsorten:
- Rohwurst (z. B. Salami, Mettwurst): zu fettig und stark gewürzt (erst nach dem 5. Geburtstag anbieten!)
- Fettreiche Wurst (z. B. Leberwurst): Zu viel Fett kann den empfindlichen Magen des Babys belasten
- Räucherwurst: Enthält häufig Nitritpökelsalz, das für Babys ungeeignet ist.
(Pflanzliche) Wurst für Babys: Wie sieht es mit veganen Wurstalternativen aus?
Häufig hören vegan lebende Menschen den Vorwurf: „Die pflanzlichen Wurstalternativen sind ja auch voller Zusatzstoffe und enthalten viel Salz!“ Stimmt! Deshalb solltest du vegane Schinken Spicker, veganen Hauchschnitt oder vegane Salami auch als Genussmittel betrachten und deinem Baby nicht täglich anbieten. Die meisten veganen Ersatzprodukte sind auf Basis von Sonnenlumen- oder Weizenprotein und kommen häufig ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern aus. Daher landen sie auch bei uns öfter im (digitalen) Einkaufskorb und wir verzehren sie hin und wieder gern.
Übrigens: Der beste und gesündeste Belag fürs Brötchen oder Brot, ist immer noch der selbstgemachte Brotaufstrich. In unserem E-Book „Brot, Brötchen und Brotaufstriche für Babys“ findest du ganz viel Inspiration für schnelle Aufstrich-Rezepte. Jetzt kaufen!
Wenn ihr euch als Familie entscheidet vegan zu leben, ist das auch für euer Baby möglich – muss aber gut begleitet werden. D. h. ihr als Eltern seid dafür verantwortlich, dass euer Baby ausreichend mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt ist. Mehr zum Thema vegane Ernährung für Babys erfährst du hier.
Was ist bei der Zubereitung von Wurst für Babys zu beachten?
Wenn du deinem Baby Wurst anbieten möchtest, solltest du auf die richtige Zubereitung achten:
- Schneide die Wurst in handliche Sticks, an denen dein Baby lutschen darf. Bietest du deinem Baby zu kleine Wurststücke an, steigt die Gefahr, dass es sich daran verschluckt.
- Wenn dein Baby bereits den Pinzettengriff beherrscht, kannst du auch kleine Brotstücke mit etwas Wurstbelag anbieten.
- Achte auf Frische: Verwende nur frische Produkte und lagere sie richtig. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch solltest du unbedingt auf das Verbrauchsdatum achten. Es zeigt dir den Tag an, an dem das Lebensmittel noch verzehrt werden darf.
- Ältere Kinder dürfen auch Wurststücke essen. So kannst du z. B. eine Linsensuppe mit (Veggie-)Würstchen kochen oder diesen Wintereintopf mit Kartoffeln und Grünkohl durch die Beigabe von Wurst etwas aufpimpen.
Du hast Angst, dass dein Baby sich verschluckt? Besiege deine Unsicherheit und erfahre bei uns, wie die Beikost sicher abläuft. Wir klären in unserem Onlinekurs die Unterschiede zwischen Verschlucken, Würgen und Ersticken und zeigen dir Erste-Hilfe-Maßnahmen in Form von Videos. Wann immer du es brauchst, kannst du dir die wertvollen Inhalte anschauen.
Hier kannst du unseren Onlinekurs „Sicherheit in der Beikost Verschlucken + Erste Hilfe“ direkt buchen.
Warum ist zu viel Wurst für Babys nicht geeignet?
„Zu viel Wurst“ wäre gleichbedeutend mit „zu viel Salz“ für dein Baby. Und das schadet den unausgereiften Nieren deines Babys. Wer uns schon länger folgt, kennt unsere Faustregel zu Salz:
Für dein beikostreifes Baby unter einem Jahr gilt: 1g Salz pro Tag oder 7g Salz pro Woche sind in Ordnung. Ab dem 1. Geburtstag steigt der Bedarf auf 2g Salz pro Tag.
Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie das Netzwerk „Gesund ins Leben“ geben einige Gründe an, warum Wurst nur selten im Speiseplan von Babys auftauchen sollte.
- Hoher Salzgehalt: Viele Wurstsorten enthalten zu viel Salz, das die Nieren von Babys belasten kann, da sie hohe Salzgehalte nicht gut verarbeiten können.
- Nitritpökelsalz: Dieses Konservierungsmittel kann in größeren Mengen schädlich sein. Pökelsalze sind außerdem nicht mit normalem Salz vergleichbar – insofern solltest allein wegen des Salzgehaltes auf Wurst für Babys verzichten
- Fettgehalt: Fettreiche Wurst kann bei deinem Baby zu Verdauungsproblemen führen.
- Keimrisiko: Rohe oder nicht ausreichend erhitzte Wurst kann Keime wie Listerien enthalten. (Säuglinge sowie Kleinkinder gelten als besondere Risikogruppen bei einer Listerien-Infektion.)
- Allergene: Manche Wurstsorten enthalten Zutaten wie Milch oder Gewürze, die Allergien auslösen können.
Wie oft sollte Fleisch oder Wurst angeboten werden?
Zu Beginn der Beikost ist es völlig ausreichend 1–2-mal pro Woche Fleisch anzubieten, wenn in eurer Familie Fisch und Fleisch dazugehören. Aber es ist auch kein Muss deinem Baby oder Kleinkind Fleisch anzubieten. Bei einem vielfältigen und regenbogenbunten Angebot können Babys ganz leicht vegetarisch ernährt werden.
Du bist unsicher, auf welche Nährstoffe es ankommt und wie du Lebensmittel miteinander kombinieren sollst? Unser Nährstoff Guide „Nährstoffreich kochen. 15 wichtige Nährstoffe und Vitamine für dein Baby“ gibt dir Orientierung und zeigt dir worauf es ankommt. Du erfährst darin beispielsweise, welche tollen pflanzlichen Eisenquellen es gibt und wie du die Eisenaufnahme ganz einfach steigern kannst.
Gesunde Alternativen zu Wurst für Babys
Auf unserem Blog findest du leckere Rezepte für einen kunterbunten und vielfältigen Speiseplan, die dein Baby garantiert lieben wird – und für die du auf Wurst komplett verzichten kannst. Hier kommen ein paar Alternativen mit passenden kostenlosen Rezepten von unserem Blog:
- Gekochtes Fleisch (z. B. Hühnchen oder Pute): Rezepte mit Hühnchen, wie selbstgemachte Chicken Nuggets oder Ananas Hühnchen vom Blech
- Pflanzliche Proteinquellen wie Linsen oder Kichererbsen: Indem du deinem Baby Linsen oder Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen, Erbsen so oft wie möglich anbietest, stellst du auf gesunde Art und Weise sicher, dass es genügend mit Proteinen versorgt ist. Diese Bohnenbratlinge mit Ofengemüse sind super easy selbstgemacht und ideal für kleine Beikoststarter:innen geeignet
Weitere Proteinquellen sind:
- (Vollkorn-)Getreide (Haferflocken, Vollkornbrot und Vollkornnudeln): Rezept für eisenreiche Haferflockenbrötchen oder Haferplinsen, eines unserer liebsten Kinderrezepte
- Nüsse und Samen (z.B. als Nussmus oder in Smoothies, gemahlen im Müsli etc.) oder in Form von gesunden Muffins mit Äpfeln und Nüssen oder leckeren Plätzchen mit Erdnuss und Banane
- Milchprodukte wie Joghurt
- Eier
- Fisch (z. B. Lachs)
Unsere Meinung: Wurst für Babys unter 1 Jahr unnötig – ab Kleinkindalter in Maßen
Wurst ist aus unserer Sicht kein gesundes, nahrhaftes oder geeignetes Lebensmittel für Babys. Sie ist immer hochverarbeitet und deshalb bieten wir sie auch nach dem 1. Geburtstag kaum an (Mit ein paar Ausnahmen 😉) Wurst wird gepökelt, erhitzt, gewürzt, geräuchert etc. und ist zahlreichen Prozessen ausgesetzt.
Was du vielleicht nicht weißt: In Wurst werden auch Teile vom Tier verarbeitet, die Schadstoffe aufweisen, so zum Beispiel in Leberwurst, Kalbsleberwurst und Teewurst. Das hat aus unserer Sicht in Babys Ernährung nichts zu suchen!
Du kannst Wurst ab 1 Jahr in kleinen Mengen in die Babyernährung integrieren – vorausgesetzt, du wählst die richtige Sorte und bereitest sie so zu wie hier im Blogartikel angegeben. Also verwende fettarme, gekochte Sorten und vermeide stark gesalzene oder geräucherte Varianten. Wenn du Wurst anbieten willst, kombiniere sie am besten mit Gemüse oder Getreide. Achte dabei immer darauf, dass euer Familientisch ausgewogen, vielfältig und bunt ist und dein Baby nicht zu viel Salz oder Zusatzstoffe zu sich nimmt.
Vielfältig und vegetarisch: Unsere Jahreswochenpläne – entweder fürs ganze Jahr oder für 2 Monate
Du hast keine Lust jeden Tag neue Rezepte zu suchen? Dann haben wir hier genau das richtige für dich! Denn wir haben uns schon deinen Kopf zerbrochen – und Rezepte für ein gesamtes Jahr zusammengestellt. In unserem Jahreswochenplan bekommst du jeden Tag ein anderes Rezept – saisonal, veggie und für die ganze Familie geeignet.
Schau gleich rein und sichere dir deinen Rezept-Plan fürs ganze Jahr!
Hast du schon Erfahrungen mit Wurst in der Babyernährung gemacht? Teile deine Tipps und Fragen gerne in den Kommentaren!
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