Nährstoffreich kochen für Babys – das ist für viele Eltern eine echte Herausforderung und somit eine große Angst: “Bekommt mein Baby genügend Nährstoffe?” In diesem Blogartikel verraten wir dir unsere 5 ultimativen Tipps zum nährstoffreich kochen für Babys. Es sind wenige Veränderungen, die du ganz leicht in deine Koch- und Backroutine einbauen kannst – und die doch so eine große Wirkung haben. Wir zeigen dir, wie du jedes Gericht für dein Baby (und auch für Erwachsende) noch nährstoffreicher gestalten und damit eure Familienküche aufwerten kannst!
Nährstoffe einbauen – so geht‘s
Aus unserer Instagram Community erreichen uns täglich so viele Fragen rund ums Thema „Nährstoffreich kochen für Babys“. Deshalb nutzen wir diesen Blogartikel, um die wichtigsten Fragen zu klären und verraten dir gleichzeitig unsere 5 besten Tipps, wie du Nährstoffe in deine Rezepte einbauen kannst.
Denn: Es ist so leicht und du kannst unsere Tipps jetzt direkt umsetzen! Vorausgesetzt du hast ein paar essenzielle Lebensmittel vorrätig oder füllst deinen Vorratsschrank ab heute damit auf.
Damit meinen wir:
- Nüsse aller Art
- Kerne wie Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne (mit das gesündeste Lebensmittel überhaupt!)
- Saaten wie Sesam, Chiasamen oder Leinsamen
- sowie Mus daraus, also Nussmus und Tahin
- Flocken wie Haferflocken, Hirseflocken usw.
- Hülsenfrüchte aller Art (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
Mit diesen Basics ausgestattet, kann das nährstoffreiche Kochen für Babys losgehen. Das bedeutet nicht, dass du IMMER ALLE Nüsse, Kerne und Saaten zu Hause haben musst. Wir lieben Abwechslung: So wählen wir immer je nach Geschmack, aktuellen Vorlieben und Inhalt des Vorratsschranks aus, welche Nüsse wir anbieten bzw. im Essen verarbeiten.
Unsere 5 ultimativen Tipps fürs nährstoffreich kochen für Babys
Doch jetzt wollen wir dich nicht länger zappeln lassen und starten unsere Aufzählung. Speichere dir unsere Tipps ab, schreib sie dir auf, verinnerliche sie und beherzige sie beim Backen und nährstoffreich Kochen für Babys.
Tipp 1: Nüsse, Nüsse, Nüsse
Nüsse sind super nährstoffreich! Wenn dein Baby und du keine Allergie haben, sind sie ein absolutes Muss in der Ernährung. Nüsse kannst du direkt gemahlen kaufen oder selbst im Mixer mahlen: Bei Pancakes, Waffeln, Kuchen oder Muffins kannst du ganz einfach 1/3 der Menge an Mehl durch gemahlene Nüsse ersetzen. Mit einem kleinen Switch kannst du also das Lieblingsessen deines Babys aufwerten. Idealerweise mahlst du die Nüsse immer frisch, du kannst aber auch eine etwas größere Menge mahlen, und diese in einer Plastikdose oder im Schraubglas im Kühlschrank lagern und so beim nächsten Backen oder als Topping fürs morgendliche Porridge verwenden.
Übrigens: Wie sich der Nährstoffbedarf deines Babys im 2. Lebensjahr ändert, erfährst du in unserem neuen „Kochbuch ab 1 Jahr“ – was dich darin außerdem erwartet, erfährst du hier im Blogartikel.
Tipp 2: Nussmus ist ein Muss!
Wenn wir im Bioladen vor dem Regal mit Nussmusen stehen, können wir uns immer gar nicht entscheiden – die Auswahl ist einfach riesengroß: Ob Haselnussmus, Cashewmus, Pistazienmus, Kürbiskernmus, Erdmandelmus, 4-Nuss-Mus oder Walnussmus – gesund und nährstoffreich sind sie alle. Wenn du Nussmus nicht nur klassisch als Brotaufstrich anbieten möchtest, zeigen wir dir jetzt ein paar schnelle Ideen, was du damit noch alles zaubern kannst, um nährstoffreich für dein Baby zu kochen:
- Leckerer Nussdrink: Einfach 1 – 2 EL Nussmus mit Wasser mixen und deinem Baby zum Trinken anbieten. Dein Nussdrink enthält keinen zugesetzten Zucker oder Salz und dein Baby und du könnt ihn einfach pur genießen.
- Nussdrink zum Backen verwenden: Bei all unseren Rezepten wie Apfelwaffeln, Beerenschnecken oder Süßkartoffelhörnchen kannst du Kuhmilch auch einfach durch (selbstgemachten) Nussdrink ersetzen
- Soßen: Nussmus oder Tahin kannst du in Soßen einrühren, um sie cremig zu machen. Du kannst sie auch einfach mit Wasser vermischen und über Gemüse, Pasta, Getreidegerichte darüber geben.
- Topping für Müsli, Porridge, Joghurt
Tipp 3: Nährstoffreich kochen für Babys mit Saaten
Saaten werden oft vergessen, sind jedoch unglaublich nährstoffreich und haben kein hohes Verschluckungsrisiko: Nutze so oft wie möglich Sonnenblumenkerne, Sesam, Kürbiskerne, Leinsamen oder Chiasamen. Du kannst sie gemahlen verbacken oder darin panieren. Ein einfaches zinkreiches Pulver stellst du dir aus Leinsamen, Sesam und Kürbiskernen einfach selbst her, indem du alle drei Zutaten mixt und immer mal wieder einen Esslöffel ins Müsli gibst oder zum Backen verwendest.
- Chiasamen kannst du gemahlen ins Porridge geben, zum Backen im Teig verwenden oder einen Chia-Pudding anrühren.
- Leinsamen enthalten viel Eisen, Zink, Kalzium und Proteine. Du solltest sie deinem Baby geschrotet oder gemahlen Einige Hersteller drucken zur Absicherung eine Altersempfehlung ab 4 Jahren auf die Verpackung. Wir kennen die Infos zur Blausäure natürlich auch, für uns überwiegen aber eindeutig die positiven Eigenschaften der Leinsamen, deshalb bieten wir sie gerne ab Beikostreife in Maßen an. Bitte entscheide individuell für dich und dein Baby ob du es anbieten möchtest.
Tipp 4: Flocken sind immer fein
Ob grob oder fein, ob Haferflocken, Hirseflocken, Dinkelflocken, Reisflocken oder 5-Korn-Flocken: Getreideflocken kannst du im Ganzen in Backwaren mitbacken oder du mahlst sie vorher fein: So kannst du ca. 1/3 des Mehles ersetzen. Bei einem Rezept mit 200 g Mehl kannst du also 50 g Haferflocken verwenden. Gemahlen eignen sich Flocken auch perfekt als Panade z. B. für ein leckeres veganes Sellerieschnitzel oder für selbstgemachte Pommes, wie diese Pastinakenpommes.
Tipp 5: Hefeflocken – der beste vegane Käseersatz
Hefeflocken sind aus der veganen Küche nicht mehr wegzudenken. Sie sind super reich an Vitamin B2 und daher in der veganen/vegetarischen Ernährung sehr wichtig. Hefeflocken eignen sich hervorragend, um Gerichte für dein Baby würziger zu machen bei gleichzeitig sehr geringem Salzgehalt – perfekt also für die breifreie Beikost: Auf 100 g haben sie weniger als 0,2 g Salz – und damit verschwindend gering. Da Babys es lieben würzig zu essen, kannst du Soßen, Nudelauflauf oder vegane Pasta Carbonara mit Hefeflocken aufpimpen. Probier es gern mal aus!
Welche Nährstoffe in der veganen/vegetarischen Ernährung besonders wichtig sind, liest du hier.
Nährstoffbedarf bei Babys: Die häufigsten Fragen aus der breifreibaby-Community
Ihr fragt uns auch oft: Wie kann ich meinem Baby oder Kleinkind Gemüse am besten anbieten? Wie viele Eier pro Tag sind erlaubt? Oder: Welches Fleisch kann ich meinem Baby in welcher Form anbieten? Beim Thema Nährstoffe bzw. Nährstoffmangel sind Eltern häufig verunsichert. Im Folgenden findest du die Fragen, die uns dazu am häufigsten erreichen.
Wie kann ich meinem Baby Fleisch anbieten?
Fleisch ist für viele immer noch als DER Eisenlieferant Nummer 1 bekannt. Das ist natürlich nicht falsch, wir finden es gleichzeitig jedoch wichtig, immer auch auf folgendes aufmerksam zu machen: Eine vollwertige Versorgung ist in allen Ernährungsformen möglich! Fleisch bzw. tierische Produkte sorgen NICHT automatisch für eine ausreichende Nährstoffversorgung.
Jedoch gibt es natürlich einige Lebensmittel, die tierischen Ursprungs besser verfügbar sind und vom Körper optimal genutzt werden können, wie z. B. rote Fleischsorten wie Rindfleisch. Besonders eisenreich sind aber vor allem Innereien, Wildfleisch (Reh, Hirsch, Wildschwein, Hase usw.) sowie Leber.
Fleisch kannst du anbieten als:
- Hackbällchen/Hackstangen (Du kannst dir beim Metzger auch Hack aus Lamm, Huhn, Wild usw. machen lassen.)
- Kleine Frikadellen
- Filet zum auszuzeln
- Pulled Pork, also ganz butterweich und zart gegart
- selbstgemachte salzfreie Bratwürste (Ein tolles und einfaches Rezept dafür findest du in unserem Buch „Breifrei mit 5 Zutaten“)
Mehr zum Thema Eisen und Eisenbedarf bei Babys kannst du übrigens in unserem Blogartikel nachlesen.
Was tun bei Milcheiweissunverträglichkeit?
Eltern von Babys mit einer Milcheiweissunverträglichkeit sorgen sich natürlich, dass ihr Baby nicht genügend Kalzium zu sich nimmt. Dem kannst du vorbeugen, indem du so oft wie möglich kalziumreiche Lebensmittel in euren Speiseplan integrierst. Die Top 8 pflanzlichen Lebensmittel mit dem höchsten Kalziumgehalt sind*:
- Sesam
- Chiasamen
- Brennnessel
- Mandeln
- Haselnüsse
- Grünkohl
- Leinsamen
Jedoch reicht es bei einer Milcheiweissallergie nicht aus, den Bedarf ausschließlich über Gemüse abzudecken. Wichtig ist hier auch kalziumreiches Wasser anzubieten, sowie mit Kalzium angereicherte Pflanzendrinks.
*Quelle: „Vegan-Klischee ade!“ von Niko Rittenau
Was tun, wenn mein Kind immer alles Gemüse liegen lässt?
Grünkohl, Möhrensticks, Gurkenscheiben, Brokkoli-Rösschen oder Cocktailtomaten können noch so liebevoll zubereitet auf dem Teller liegen – manchmal wird Gemüse einfach komplett ignoriert. Für uns Gemüseliebhaberinnen völlig unverständlich 😉 Babys oder Kinder werden aber ihre Gründe dafür haben.
Vielleicht probierst du es einfach mal mit einer anderen Zubereitungsart? Statt gedünstet, lieber gebraten oder gegrillt. Statt ungewürzt, spannend gewürzt mit babygeeigneten Gewürzen. Statt offensichtlich, lieber integriert: So kannst du z. B. geraspeltes Gemüse in Bratlinge einbauen oder püriertes Gemüse in Form von leckeren Gemüsewaffeln anbieten.
Unser Tipp bei totaler Ablehnung von Gemüse: Akzeptieren, dass es so ist. Vielleicht befindet sich dein Kind gerade in einer Phase, in der es viel Energie benötigt oder es ist ansonsten sowieso sehr aktiv. Vertraue darauf, dass dein Kind sich das Essen vom Teller nimmt, dass es gerade braucht. Und Gemüse liefert nun mal leider kaum Energie.
Wenn dein Kind über Wochen kein Gemüse isst, darfst du es trotzdem immer im Rahmen der Familienkost anbieten. Vielleicht hat es doch irgendwann Lust zu probieren oder es landet eben doch etwas Grünzeug auf der Gabel und anschließend im Mund.
Wir als Eltern sollten für ein regenbogenbuntes, ausgewogenes und gesundes Angebot sorgen. Wie viel und was dein Kind isst, darf es selbst entscheiden. Wir sollten Essen als das ansehen, was es ist: Nämlich Genuss! Deshalb gehe am besten immer ohne Wertung, Stress oder Druck ans Essen dran.
Hast du noch weitere Fragen oder Sorgen in Bezug auf Nährstoffreiches Kochen? Dann kommentiere gerne unter diesem Beitrag!
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